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Zitat Der Standard/ Wirtschaft vom 14.06.2023:

"Die steirische Gemeinde Gaal hat einem geplanten Windpark eine Abfuhr erteilt. Es ist ein Rückschlag für den ohnehin zu langsamen Erneuerbaren-Ausbau. Die größte Bremse sieht die Windkraftbranche aber bei den Ländern [...]

Am Ende stach das Argument der Ästhetik. »Windkraft Ja – Windpark auf der Brandkuppe NEIN«, stand groß und knallrot auf einem Flugblatt der Gegner jenes Windkraftprojekts des Verbunds im obersteirischen Gaal, das am Sonntag an der Gemeindeabstimmung gescheitert war. Der Tenor: Die acht neuen Windräder würden das schöne Bergpanorama zerstören. [...] Fast 72 Prozent der Gaaler Bürgerinnen und Bürger stimmten gegen die nötige Umwidmung des Areals auf der Brandkuppe, das dem Stift Heiligenkreuz gehört. [...]

Die Projektwerberin, die Verbund AG, hatte den Bergrücken als idealtypischen steirischen Windkraftstandort ausgelotet, wie er auf Höhenlagen beiderseits des Mur- und Mürztals zu finden sei, hieß es. Mit einer Turmhöhe von 149 Metern und einem Rotordurchmesser von 162 Metern hätten laut Verbund-Plan acht Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 50 Megawatt jährlich etwa 130 Millionen Kilowattstunden Strom liefern und in das regionale Stromnetz eingespeist werden können. Diese Stromproduktion entspreche dem Jahresbedarf von mehr als 30.000 Haushalten. [...] Es hätte auch Goodies gegeben: Für die Anrainergemeinde Gaal und deren Bevölkerung hätte ein dauerhafter Strompreisrabatt in der Höhe von ungefähr 50 Prozent gelockt. Zusätzlich hätte die Gemeinde eine Ausgleichszahlung von jährlich insgesamt 160.000 Euro erhalten. [...]
Die Argumente fanden durchaus Gehör. Die Gegner räumten etwa in einem Positionspapier ein, der Ausbau von Windkraft oder Photovoltaik sei in Zukunft notwendig, um Abhängigkeiten von fossiler Energie zu substituieren, doch »Industrieanlagen mitten im Wald, in nahezu unberührter Natur- und Kulturlandschaft, angrenzend an ein Vogelschutzgebiet« seien ein absolutes No-Go. Für derartige »Monsterprojekte« würden sich andere Bundesländer wie Niederösterreich oder das Burgenland eher eignen. [...] Die Gemeindevertretung verhielt sich neutral. Bürgermeister Friedrich Fledl (ÖVP) hielt sich bewusst heraus – gab nicht einmal bekannt, ob er dafür oder dagegen sei. In der Energiebranche stieß das auf Unverständnis. [...]

Die Ablehnung neuer Energie- oder Bergbauprojekte in der Nachbarschaft ist ein Phänomen, das bereits einen Namen hat: »Not in my backyard«, kurz NIMBY – nicht in meinem Hinterhof. Das heißt, dass die Bevölkerung wichtige Infrastruktur zwar grundsätzlich befürwortet – aber eben nicht in der eigenen Umgebung, so wie auch im Fall von Gaal. [...]"

https://www.derstandard.at/story/3000000174529/windkraft-ja-...
Quelle: derstandard.at


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