Zitat ORF Salzburg vom 12.06.2023:
"In den 1970ern erhielt die Pinzgauer Gemeinde Bramberg den Spitznamen »Klein-Chicago«, 1975 wurden gar Waffen aus dem Gendarmerieposten gestohlen. Das ging zwar nicht auf Walter Hubers Konto, aber sonst war »Tschapo« meist mitten im Geschehen. Autor Charly Rabanser erzählt jetzt Hubers bewegte Lebensgeschichte. [...]
»Tschapo« oder der »Schwabenhauser« – so genannt nach der Unterkunft schwäbischer Bergbauarbeiter im Pinzgau – ist Hauptperson des demnächst erscheinenden Buchs und in Bramberg Anfang der 1960er als uneheliches Kind geboren. Damit waren von seiner Kindheit an vor allem fehlende Aufstiegschancen verbunden.
»Vom Direktor angefangen, die Lehrer – da hast eine Watschn kriegt und hast nicht gewusst warum. Wir sind zwar Flaschenköpf’ gewesen, aber wie sie uns hergschlagen haben, ist auch nicht normal gewesen. Da sind viele gewesen, die Schläg’ kriegt haben von den Lehrern. Ich bin dann einfach der Revoluzzer gewesen, hab mir das nicht mehr gefallen lassen«, erinnert sich Huber. [...]
»Ich will das nicht verurteilen, sondern das war einfach so fest in den Leuten drinnen. Da ist schon ganz viel Ungerechtigkeit passiert und wenn eine Frau ein Kind gehabt hat, das ledig war – das hat einen schlechten Start gehabt«, ergänzt Rabanser und erzählt in seinem Buch »Tschapo – Als Bramberg noch Chicago war« vom Freiheitsdrang eines Unterschichtenkindes: »Alles Konservative ist mir zuwider. Ich will anders sein.«
Sein Buch über Walter Huber ist aber weit mehr als die Geschichte eines freiheitsliebenden Rabauken. Es lässt auch die damals starre Gesellschaft auferstehen, mit strengen Hierarchien, in der Kleinste, Schwächste immer draufzahlt. [...]"
https://salzburg.orf.at/stories/3211411/Quelle: salzburg.orf.at
Weitere News:
Informationen zu Gemeinde, Bezirk und Bundesland:
Alle Angaben ohne Gewähr.