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Psychotherapeut*innenPrager Julia




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Interview von Julia Prager, BA pth.

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

Alle Klienten die sich in einer Krise befinden oder einen Leidensdruck verspüren. Fragen wie “wieso bin ich so wie ich bin?”, oder “wieso verhalte ich mich so wie ich mich verhalte?”, “wieso habe ich diese Symptome und bekomme sie nicht weg?”, “wieso finde ich mich immer in derselben Lebenslage, vor dem selben Problem wieder?”, “wieso ecke ich immer bei Arbeitskollegen, bei Freunden, bei der Familie an?”, “wieso bin ich nie gut genug?”, “wieso spüre ich körperliche Symptome obwohl kein Arzt eine physiologische Erklärung dafür findet?”, “wieso habe ich diese Krankheit?”sind hier essentiell. Hier gehe ich als Psychotherapeutin ein und versuche mit Ihnen gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu finden um Probleme zu lösen zu können und ein neues Selbstverständnis zu entwickeln.

F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Ich kann mich erinnern mit sechzehn, siebzehn Jahren hat man sich plötzlich die Frage gestellt wie es nach der Matura weitergeht. Ich weiß noch dass ich sehr überfordert war mit den ganzen verschiedenen Möglichkeiten. Wie soll ich mich als so junger Mensch für einen Beruf entscheiden, der mir auch noch in 30 Jahren Freude bereiten soll? Ich habe dann mehrere Skill-Tests gemacht, wo man teilweise stundenlang Fragen beantwortet und zum Schluss ein Persönlichkeitsprofil bekommt, in der Stärken und Schwächen und dazugehörige Berufsempfehlungen aufgelistet sind. Mein Resultat war das ich mit Menschen arbeiten soll, also der Kontakt zu und mit anderen Menschen soll in das Berufsfeld eingebettet werden. Die typischen Berufe hierzu waren Ärzte, Psychologen, Lehrer. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mir dieses Ergebnis Angst gemacht hat. Ich war immer ein sehr schüchterner, zurückhaltender Mensch. Habe nur zugehört und wenig gesprochen und Situationen wie eine Präsentation in der Schule war der blanke Horror für mich. Und genau diese Situationen habe ich mit dieser Berufsempfehlung verbunden. Worin ich jedoch immer gut war, war zuhören. Ich war immer die Vertrauensperson für die Menschen um mich herum und habe es, eher unbewusst als bewusst, immer geschafft einen sicheren Raum für das Gegenüber zu schaffen und habe mehrmals Sätze wie “ich weiß nicht wieso ich das gerade erzählt habe, das habe ich noch nie jemanden anvertraut”, gehört. Die Leuten haben sich wohl gefühlt bei mir zu sprechen. Ich war auch immer schon gut kleine Details aufmerksam aufzuschnappen, sei es im Reden oder der Mimik, Gestik.
Ich bin vom Kindergartenalter an zweisprachig aufgewachsen, in Deutsch und in Englisch, habe auch zweisprachig maturiert und hatte den Wunsch die Sprachen in meinen Beruf einfließen zu lassen.
Ich habe dann eben darüber nachgedacht genau diese Stärken zum Beruf zu machen, als Psychotherapeutin. Anfangs war ich noch etwas unsicher ob Eigenschaften die ich gegenüber engen Freunden habe, wirklich auch ein Grundbaustein für einen Beruf darstellen können und habe deswegen von Anfang an viele Praktika, weit mehr als das Studium vorschreibt, gemacht. So war ich zum Beispiel ein und halb Jahre auf der Akutpsychiatrie tätig und habe unter anderem dort gelernt dass es tatsächlich ein Beruf ist in dem ich gut bin, ich die Arbeit unglaublich schätze und gerne ausübe. Der enge Kontakt zu Menschen und die Tatsache dass jeder Patient, jeder Mensch und jede Therapieeinheit einzigartig und anders ist macht es so wertvoll. Diesen Raum, diese fünfzig Minuten Zeit zu geben, dass sich der Patient öffnen kann und man gemeinsam an den Problemen arbeiten kann. Ich habe das Studium und die Ausbildung zur Psychotherapeutin auf Englisch absolviert um auch den Sprachen-Aspekt einfließen zu lassen und kann dadurch Therapie sowohl in Deutsch als auch in Englisch anbieten.


F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Auf jedenfall! Gerade die Psychotherapie ist so breit gefächert mit verschiedenen Schulen. Jeder Patient ist Individuell und profitiert auch von verschiedenen Behandlungsansätzen verschiedener Schulen. Daher arbeite ich eng mit Kollegen von anderen Schulen zusammen. Das Gemeinsam ist für mich essentiell in der Psychotherapie. Natürlich arbeite ich auch mit Psychiatern zusammen und anderen Berufsgruppen wie Sozialarbeitern, Psychologen und Allgemeinärzten.


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